Sommer des Lebens
Auf mir schläft gerade meine kleine Tochter, auf die wir uns so lange gefreut haben. Was für ein Geschenk. Ich bin auf Wolke 7. Und ich hab vor ein paar Wochen eine zweijährige Karenz in „meinem“ Verein beantragt. All das macht mich gerade unsagbar fröhlich, fast aufgeregt. Ich staune über mich selbst.
Als ich zu meinem Sohn schwanger war, war ich fest entschlossen, bald wieder zu arbeiten. Viele sagten mir: „Warte ab, wenn das Kind erst mal da ist, wirst du nicht mehr arbeiten wollen.“. Doch ich behielt recht. Ich hatte Lust auf meine Arbeit und war dankbar für die Abwechslung. Ich war damit beschäftigt, meine Vision für die Welt in die Welt zu bringen.
Diesmal, beim zweiten Kind, fühlt es sich anders an. Ich habe ich so richtig Lust aufs Mama-Sein. Auf den Sommer des Lebens. Auf das Geben, Nähren, im Kreis der Liebsten sein. Ich will Zeit und Energie für mich, unsere Ehe und für meine Kinder haben.
Unser Verein hat eine neue Geschäftsführerin. Ich bin „nur mehr“ Obfrau. Sie ist für mich eine wertvolle Stütze, hält mir den Rücken so weit es geht frei und ich habe ihr bereits in Aussicht gestellt, dass ich nicht in diese Position zurückkehren werde. Ich glaube mir auch diesmal. Ich weiß noch nicht, was in zwei Jahren sein wird, wenn die Karenz offiziell endet. Aber ich vertraue darauf, dass ich wieder einen Weg finden werde, einen wertvollen Beitrag zu leisten.
Karriere? Mach ich. Das bedeutet für mich Entwicklung, stetes Lernen, mutig vorangehen. Erfolg? Hab ich! Nämlich dann, wenn es mir und meinen Liebsten gut geht, wir uns geliebt und sicher fühlen.